Der Canal de Bourgogne ist 242 km lang und hat 190 Schleusen. Der 3,3 km lange Tunnel auf der Scheitelhaltung
könnte wegen seiner seitlichen Höhe von nur 2,20 m, für sehr breite Boote zum Problem werden. Wir haben unser
Verdeck abgebaut, sind somit über den Windschutzscheiben noch 2,80 m hoch und hatten noch ca. 40 cm Platz über
uns. Allerdings sind wir an den Windschutzscheiben nur ca. 3 m breit.
Der Tunnel kann für Menschen mit Platzangst sehr unangenehm sein. Er ist völlig dunkel, die Luft ist teilweise
in der Mitte so feucht, dass sich Nebel bildet. Es ist bedrückend.
Der Bau des Burgund-Kanals wurde bereits Anfang des 16. Jh. von Franz I. erwogen. Auch der berühmte Kanalbauer
des Midi, Pierre Paul Riquet, dachte ernsthaft darüber nach. Aber erst 1775 wurde mit dem Bau begonnen. Fast zur
gleichen Zeit begann man auch mit dem Bau des Canal du Centre und des Nivernais. Die Seine mit der Saône zu verbinden
machte wirklich Sinn, doch warum man dafür drei Kanäle brauchte, das konnte ich wahrhaft noch nicht feststellen.
Vielleicht war ja das Verkehrsaufkommen damals derart hoch, dass ein einzelner Kanal überlastet gewesen wäre.
Doch wie auch immer, heute wurde der Burgundkanal von der Berufsschifffahrt aufgegeben und wird nur noch von
Sportbooten, Hotelpenischen und Bumsbooten benutzt.
Der Canal de Bourgogne läuft, wie ja sein Name schon sagt,
quer durch Burgund, auf der einen Seite flankiert vom Plateau de Langres, auf der anderen Seite vom Regionalpark
Morvan. Hier im Herzen Frankreichs kann man etwas ganz Typisches am eigenen Leib erfahren, die örtlichen
Spezialitäten des Burgund und seine hervorragenden Weine.
Es kann aber auch eine Reise werden in die stets gegenwärtige Vergangenheit, in die mythische Vergangenheit von
Kelten und Römern, in die mystische Vergangenheit der Franziskaner und Zisterzienser und allen ihren burgundischen
Wundern, aber auch in die machtvolle Vergangenheit der alten Herzogsstädte wie Dijon und die prachtvolle Vergangenheit
der Chateaus.
Man findet das "Leben wie Gott in Frankreich". Aber nur, wer Natur pur und viel menschenleer Einsamkeit
liebt, fühlt sich hier wirklich wohl.
Das Burgund ist dünn besiedelt, die kleinen Ortschaften fast ausgestorben und
man sollte seine Vorräte sehr sorgfältig planen, besonders Brot.
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